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Hartwig Ebersbach

Maler

1940 geboren in Zwickau
1959-64 Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig bei Hans Mayer-Foreyt und Bernhard Heisig
1979–1983 Lehrtätigkeit für experimentelle Kunst an der HGB Leipzig, Aufgabe seines Lehramtes durch Ablehnung seiner Arbeit an der HGB Leipzig und durch Krankheit
1981–1983 Mitglied der experimentellen Gruppe 37,2
seit 1981 verstärkt Ausstellungsbehinderung und Reiseverbote
1985 Kunstpreis der Künstler Düsseldorfs
1988–1992 Reisen in die USA, nach Japan und Südafrika

1992 Gründungsmitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig
seit 1996 Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste Dresden und der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg

zahlreiche Einzelausstellungen u.a. in New York, Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/M. und Marburg, Ausstellungsbeteiligung u.a. in Chemnitz, Cottbus, Marburg, Karlsruhe, St Petersburg und Wien.

Seine Studienjahre wurden geprägt von brisanten ideologischen Auseinandersetzungen im Rahmen der sogenannten »Formalismusdebatte«. Erst deren Entschärfung fühhrte in der ersten Hälfte der1960er Jahre zur schrittweisen Etablierung der »Leipziger Schule«.

lebt und arbeitet in Leipzig

Ebersbach entwickelte seinen eigenen Malstil, inspiriert vom späten Lovis Corinth, Asger Jorn und der informellen Kunst. Seit 1964 als freischaffender Maler tätig, der sich mit der Staatsmacht anlegte, wehrte er sich gegen einen normativen sozialistischen Realismus und die restriktiven Vorgaben der staatlichen »Auftragskunst«. Seine immer leidenschaftlicher und exzessiver werdende Malweise entfernte sich zunehmend von der Figur und bediente sich in den 70er und 80er Jahren auch der Strategien des »action painting«. Die Entwicklung einer betont subjektiven und assoziativen Formensprache blieb sich jedoch immer der malerischen Tradition bewußt, die schöpferisch integriert wurde.

Charakteristisch für Hartwig Ebersbachs künstlerisches Werk ist die aus Kindheitserinnerungen generierte, immer wieder auf neue Weise thematisierte »Kaspar-Figur«. Sie versinnbildlicht den existentiellen Kampf der Narren und Clowns gegen eine verwaltete, individuelle Lebensentwürfe ausgrenzende Welt. Einerseits Identifikations- und Projektionsfläche, dient der »Kaspar« andererseits auch dazu, die eigene Position kritisch zu befragen und mit den Traditionen eines romantischen Kunstideals zu kontrontieren.


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