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ARMIN SAUB

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»FARBKONTAKTE«

Armin Saub, Jahrgang 1939, ist Mitbegründer der Münchner Künstlergruppe Kollektiv Herzogstrasse.

Ein Leitmotiv seiner Arbeit, die Entgrenzung des Bildes in den mehrdimensionalen Raum hinein, hat sich individuell und auch immer wieder im Dialog mit anderen Künstlern und Künstlergruppen weiterentwickelt. Die Auflösung des euklidischen Raumes mit architekturbezogenen Bildformaten wie Fensterbildern und Türbildern, das Fluktuieren von Bildpartikeln und Bildideen im realen wie im imaginären Raum, haben im gesamten Oeuvre von Armin Saub eine besondere ästhetische und existentielle Bedeutung. Die Rauminstallationen gehen vom Leinwandgemälde aus und kehren wieder zu diesem zurück, sie untersuchen und festigen seine Existenzberechtigung. Armin Saubs Malerei steht im Bezug zum realen Raum, gleichzeitig entwickelt sie im Prozess der Bildfindung ihre eigene bildimmanente Räumlichkeit. Es ist eine gestische und meditative Malerei mit abstrakten Elementen und realen Versatzstücken, deren Formensprache vielfältige irritierende Assoziationen mit der äußeren und inneren Welt auslöst. Das Bild ist eine Baustelle, das im ständigen Perspektivenwechsel und im Dialog mit dem Betrachter seine Sprache immer wieder neu erfindet.

Die Open Art Ausstellung zeigt Bilder von Armin Saub aus den Jahren 2005–2013.
Der Titel "Farbkontakte" umschreibt mit einem Begriff die Auseinandersetzung mit den Materialien, dem Malprozess und der Umwelt. Eine Zeichnung Armin Saubs von 2010 heißt "Hand und Fuß", in ihrer skizzenhaften Unmittelbarkeit ist sie ein Schlüssel zu diesen Bildern: der Maler hat seine Hand und seinen Fuß gezeichnet, im Atelier sitzend, wohl während er die noch leere Leinwand vor sich betrachtet; in seiner offenen Hand liegen die Farben wie die Spuren eines Regenbogens. "Farbkontakte" heißt, dass die Farben in ihrer Materialität und Intensität auf den Maler zutreten, Kontakt mit ihm aufnehmen; er lässt sich auf sie ein ohne vorgefasste Ideen und ohne akademische Formalismen. Die Intensität des Materials Farbe bringt ihn auf die Fährte, Zusammenhänge zu finden, die Welt zu erkunden und zu deuten, nicht wie die Naturwissenschaftler das tun, aber parallel dazu, als ästhetische Welterforschung.

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