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MICHAEL LANGER

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Michael Langer
»Ein Rückblick zum 85.«


Nach Studium in Hamburg, München und Paris, begann Michael Langer Anfang der 60er Jahre mit abstrakten Bildern in verschiedenen Materialien. Doch schon bald machte sich seine Neigung zur Figuration bemerkbar, die in einen Dialog mit den abstrakten Elementen trat. Eine ganze Reihe beeindruckender Bilder aus der Zeit von 1963 bis 1964, die seit Jahrzehnten nicht mehr gezeigt wurden, warten auf ihre Wiederentdeckung. Im Laufe der Zeit wurden die gegenständlichen Elemente größer und farbiger und dominierten schließlich das Bild.

Unter dem Einfluss der Pop Art entstand von 1965 bis 1968 sein Hauptwerk von weit über 100 Bildern, in denen der Künstler eine ganz eigene Bildsprache entwickelte. Extreme Deformierungen, Fragmentierungen und Beschneidungen, verbunden mit einer grellen Farbigkeit und oft mit einer provokativen Erotik, erzeugen eine expressive Dynamik, der man sich kaum entziehen kann.

Das Jahr 1968 bedeutete für ihn eine Zäsur. Die damalige Diskussion über das Ende der Malerei verunsicherte viele Künstler. Michael Langer entschied mit dem Malen aufzuhören und seine Bilder nicht mehr auszustellen. Bis 1972 schuf er Experimentalfilme, die im Wesentlichen die Verzerrungen seiner Bilder in einer anderen Dimension weiterführten. Danach widmete er sich seiner Lehrtätigkeit als Dozent für Kunsterziehung und seinen Kunsttheoretischen Schriften.

1989 entschloss sich Michael Langer, seine Bilder nach fast 20 Jahren zum ersten Mal einem Galeristen zu zeigen. Er wandte sich an Willi Bleicher von der Otto-Galerie, der für die Münchner Künstler nach 1945 eine wesentliche, heute leider nur noch wenigen bekannte Bedeutung hatte. Die nachfolgende Ausstellung war für viele eine aufregende Überraschung. Insbesondere der Galerist und Sammler Helmut Klewan zeigte sich begeistert und sorgte in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen für die Verbreitung der Werke, deren Bedeutung zunehmend anerkannt wird, insbesondere als ein wichtiger deutscher Beitrag zur internationalen Pop Art.

In den 90er Jahren wagte Michael Langer einen Neuanfang als Maler. Bis heute entstand eine beachtliche neue Werkphase. Die Bilder knüpfen an die Jahrzehnte zurückliegenden Zerrbilder an, entfalten aber mit neuen Motiven sowie einer veränderten Formensprache und Farbigkeit eine ganz andere Dynamik.

Zu seinem 85. Geburtstag präsentiert die Otto-Galerie in denselben Räumen wie vor 25 Jahren einen konzentrierten Rückblick auf das malerische Werk des Künstlers.

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