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HENRI DEPARADE | Dresden

»ORESTIE« | Malerei auf Leinwand und Papier

Henri Deparade


Was die Bilder Henri Deparades, eines expressiven und figurativen Malers und Zeichners, der gelegentlich Ausflüge in die gestische Abstraktion unternimmt, auszeichnet, ist ihre hohe Farbkultur. Ihr differenziertes Kolorit, dessen Spektrum von gedeckten Gelb- und dunklen Blautönen bis zu leuchtend roten Farbklängen reicht, schafft Spannung und Dynamik auf den Bildgründen. Sowohl auf der Leinwand als auch auf dem Papier sind ihm Formulierungen von großer sinnlicher Dichte gelungen. Der heftige Pinselduktus und der mitunter tachistische Farbauftrag steht im Dienst einer Kunst, die – ähnlich wie die »Leipziger Schule« – den Blick des Betrachters auf die menschliche Figur richtet, auf Menschengruppen und die Beziehungen der Figuren zueinander. Sichtbar gemacht werden solche Beziehungsgeflechte durch den inhaltlichen Bezug auf die archetypische Struktur der antiken Mythen. Von Jason und Medea bis zu Odysseus, Kalypso und Aphrodite bedient sich Deparade sinnlich aufgeladener Symbole und unterwirft sie einer malerischen Metamorphose, die sie in die Moderne überträgt.

Die künstlerische Überzeugungskraft, die Henri Deparades Bilder besitzen, beziehen sie jedoch nicht aus dem Mythos, sondern ihrer malerischen Qualität. So formen seine Bilder durch die reiche Variation der Farbe und die Expressivität der Linie eine eigene »Wirklichkeit«, die nur der Malerei eigen sind. Sie legen Zeugnis ab, »dass außer Wörtern und Dingen etwas Drittes existiert, das keines von beidem ist und weiträumiger, freier und durchdringender ist« – eben die Malerei (Peter Sloterdijk).

Henri Deparade hat in den 1970er Jahren an der »Hochschule für Kunst und Design« in Halle/Saale (»Burg Giebichenstein«) Malerei und Grafik studiert und war Meisterschüler bei Willi Sitte. Seit 1992 lebt und arbeitet er in Dresden und lehrt als Professor für »künstlerische Grundlagen«.

Andreas Kühne

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